Hallo Alex,
warum es mir so gut geht? Ich weiß es nicht. Und ehrlich gesagt habe ich da auch noch nie drüber nachgedacht.
Es ist einfach so. Ein Kardiologe hat es mir mal so erklärt, warum ich prinzipiell so wenig Probleme habe.
Ich habe eine niedrige EF, allerdings auch einen sehr großen Ventrikel. Die dadurch ausgestoßenen Blutmenge kommt dadurch an die eines "Gesunden" heran. Ich bin dann auch noch extrem schlank und von Natur aus auch sehr hibbelig und aktiv.
Alles in allem habe ich dadurch keinerlei Probleme. Sei es Ultra-Langstreckenflüge, Bewegung in großer Höhe (über 3000 Meter) oder auch was "Fitness" angeht. Im letzten Urlaub sind wir auf einen Vulkan hochgeklettert. Unten war ein Schild, dass man rund 1,5 Stunden bis nach oben braucht... Nach 40 Minuten standen wir oben. Und ich hatte dabei das Gefühl, langsam zu sein.
Ich weiß nicht warum es so ist, aber ich schone mich auch, übertreibe es nicht und es gibt auch mal Tage, wo ich die Treppen nur mühsam hoch gehe, aber das ist vielleicht in 5% der Zeit der Fall.
Ich bin einfach glücklich darüber das es so ist. Vor 6 Monaten wurde mir dann trotzdem gesagt, dass wenn der Druck in der Pulmonalarterie noch weiter steigt, ich auf die Warteliste gesetzt werde. Was das dann für ein Schlag vor die Mütze ist, kannst Du Dir sicher vorstellen
Im Grunde sind wir jetzt genauso schlau wie vorher, aber die Welt ist um einige Sätze reicher
Einen starken Lebenswillen habe ich. Ja sehr sogar. Ich gebe erst dann auf, wenn der Deckel schon 2 Stunden zu ist.
Ich versuche ein Leben zu leben, an dem ich mich freuen kann, Erfüllung erfahre und vor allem LEBE.
Ich weiß dieses Glück sehr zu schätzen. Ich hatte schon lange damit abgeschlossen, nochmal nach Amerika zu kommen.
Jetzt bin ich schon 3 mal dort gewesen und die vierte und fünfte Tour ist im Grunde auch schon geplant.
All dies sehe ich bei weitem nicht als selbstverständlich an, sondern genieße es. Eine der schönsten Erlebnisse der letzten Jahre war es, letztes Jahr mit Susi durch den Südwesten zu fahren. Monument Valley zu sehen... Und wenn ich einen Wunsch habe, dann ist es "nur noch einmal dort hin". Das war pure Entspannung für mich. So frei und so wenig krank habe ich mich schon ewig nicht mehr gefühlt.
Die Defi-Schocks... naja, die die ich "erlebt" habe, sind schon als so zu beschreiben, dass man meint, Vladimir Klitschko klopft einem ganz bedächtig vor den Oberkörper.
Es macht plötzlich und aus dem Nichts "WUMM", der ganze Körper dröhnt und man denkt sich "Holla!" Es haut mich nicht von den Füßen dabei, ist auch nicht wirklich schmerzhaft, sondern eher der Schreck ist das schlimmste daran. Ok, der ganze Körper kribbelt bei mir hinterher immer einige Stunden, aber ansonsten kann man sofort weiter im Text machen. Bewußtlos geschockt zu werden ist also definitiv angenehmer, aber irgendwie ist das auch nicht so ratsam
Liebe Grüße
Thilo