Hallihallo liebe Mitmenschen,
ich suchte mich gerade etwas durch euer Forum und wollte mich wenigstens mal melden und Hallo sagen.
Es ist nämlich so, das ich dieses Jahr einen Herzinfarkt hatte und mich etwas... naja, sagen wir mal "stehen gelassen" fühle.
Generell bin ich so ein Krankheitsgeschichtenkind, von dem her weiß ich nun gar nicht was ich euch alles berichten soll oder ob das überhaupt Sinn macht und ich mich nur auf das Wesentliche beschränken sollte...
Am 4. diesen Monats wurde ich 32 Jahre alt.
Im Mai 2010 bekam ich einen Herzschrittmacher, da ich einen angeborenen AV Block 3. Grades habe.
Meine Ärzte und ich entschieden uns damals dazu um mein Herz für die nachfolgenden Jahre zu entlasten.
Im September des selben Jahres hatte ich dann einen Schlaganfall, mein Körper war aber dazu in der Lage alles schnell genug um zu organisieren, so das davon quasi lediglich kaum spürbare Schäden zurück blieben.
Das war auch gut so, behandelt wurde ich nämlich erst eine Woche später deswegen.
Leider hat man die Ursache nie gefunden. Es gibt zwei verschiedene mögliche Theorien, auf die man sich nun festgesetzt hat.
Einerseits hat eine meiner Herzwände wohl sehr viele Fasern in denen sich Gerinsel bilden können, andererseits könnte es auch eine Gerinnungsstörung sein, die leider noch nicht entdeckt wurde.
Wie auch immer, dieses Jahr dann am 18.1. hatte ich einen Herzinfarkt.
Um 4 Uhr wurde ich dadurch wach und die Schmerzen dauerten ziemlich lange an, denn bis ich ins falsche Krankenhaus kam, bis ich zwischen den 6 Notfällen dran genommen wurde, bis wir auf einen weiteren Rettungswagen warteten weil das Krankenhaus mich überhaupt nicht behandeln konnte und bis ich dann im richtigen KH war, vergingen leider ca. 5 Stunden.
Noch mehr, bis man mich dort behandelte...
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Auch hier rettete sich mein Körper wohl von selbst (wir haben ja Übung im Überleben), weswegen die Ärzte erst am nächsten Tag darauf kamen was ich denn nun hätte. Ich muss sagen das ich in der Klinik noch vergleichsweise fit war. Zwar war ich auf der Intensivstation, aber ich wollte die ganze Zeit aufstehen und rum gehen... was vermutlich daran liegt das ich ein sehr freiheitsliebender Mensch bin und Dinge außerordentlich gut überspielen kann, wenn ich von der Leine bzw. den Geräten genommen werden möchte. Deswegen wurde ich auch direkt am 21. schon wieder entlassen, denn man konnte nichts mehr machen, es war alles schon geschehen, das Herz pumpte zwar "etwas schwächer" aber bis auf Medikamente zu geben waren die Ärzte etwas machtlos.
Wie dem auch sei, ich ging mit einem Langzeit EKG nach Hause und merkte dort dann erst das ich quasi zu nichts mehr fähig war im Vergleich zu vorher. Ich konnte nicht gescheit mit den Hunden gehen, selbst meine 20 Minuten Wege bereiteten mir Probleme und das Ganze wurde nur mäßig besser. Aber immerhin. Die Ärzte meinten das ich am 26.1. wieder arbeiten gehen könnte, davon war ich aber weit, sehr weit entfernt.
Ich versuchte es dann aber wenigstens am 10. und 11.02. wieder (zwar nur 2-3h statt 5, aber immerhin) und war am 12. nicht mehr in der Lage irgendwas machen zu können. Also meldete ich mich erneut krank.
Aber genau an diesem Tag rief man mich dann seitens der Klinik etwas panisch an, denn auf dem Langzeit EKG zeigten sich immer wieder Episoden wo mein Herz bis zu 4,2 Sekunden nicht reagierte...
Ich wurde also wieder in die Klinik "gebeten" und der Schrittmacher verleugnete diese Tatsache ganz konsequent.
Für ihn bestand die ganze Zeit kein Problem.
Also verging wieder einige Zeit bis man sich dazu entschloss den Herzschrittmacher inklusive Sonden zu tauschen.
Das geschah dann auch. Ich wurde erneut entlassen und... seitdem besserte sich absolut nichts mehr.
Nur die Schwindelepisoden waren danach verschwunden.
Da ich in meiner Arbeit endlich den Teil übernehmen darf auf den ich seit 2 Jahren nun hin gebettelt habe, wollte ich natürlich schnellstmöglichst zurück. Also ging ich zwei Tage arbeiten (seit dem Schlaganfall gehe ich ohnehin nur noch 5h/Tag arbeiten, weil danach mein Hirn Matschepampe ist) und schlief danach quasi nur noch. (Ich war auf jeden Fall ziemlich erschöpft, bzw. am Ende meiner körperlichen Kräfte) Am dritten Arbeitstag hatte ich die Nachkontrolle des Herzinfarktes und dort stellten sie einen EF von 43% fest, den sie nach Möglichkeit versuchen zu behalten, denn eine Besserung ist von Arztseite her ausgeschlossen. Wahrscheinlich sei zu viel Gewebe abgestorben während der ganzen Warterei.
Laut meinen Ärzten scheint diese Diagnose der Grund für meine andauernde Erschöpfung, die Schmerzen, die Müdigkeit, etc. pp. zu sein.
Deswegen meinte man, das ich doch noch einmal eine Wiedereingliederung machen sollte, in der ich mich nun befinde.
Ich habe jedoch gemerkt das nach 3 h nun mittlerweile definitiv Sense ist und mein Körper total durchknallt wenn ich versuche die Zeit zu erhöhen.
Zusätzlich soll ich morgen zum Sportmediziner der Uniklinik und der soll mich wieder hin bekommen.
Ich bin wirklich ein Hibbelkind, ich muss etwas tun und ich will mein Leben wieder haben. Allein schon wegen meinen drei Hunden, die mittlerweile nur noch einmal oder zweimal die Woche einen einstündigen Spaziergang bekommen, statt täglich, wie wir es gewöhnt sind.
Durchschnittlich schaffe ich gerade mal 1,5h pro Tag an spazieren gehen. Also es klingt jetzt vielleicht viel, aber wenn man halt den ganzen Tag Action und rum Gerenne gewöhnt ist, dann sind 1,5 h plötzlich echt sehr sehr wenig. o.O
War ja nicht so als hätte ich nur das gemacht.
Momentan muss ich abwägen was ich mache, denn ich schaffe neben der Arbeit quasi nichts mehr und wenn ich doch etwas machen möchte (wie eben zum Beispiel einen größeren Spaziergang) dann bestraft mich mein Körper postwendend mit totaler Erschöpfung, Schwierigkeiten beim Atmen oder stechenden Schmerzen bzw. eigentlich alles davon. -.-
Das führt dazu das ich neben Hunden und Arbeit quasi kein Privatleben mehr habe was nicht mit rum lungern zu tun hat...
So und deswegen bin ich hier. Ich lese hier von weit schlimmeren Zahlen und Bedeutungen und das Leute ihr Leben so toll meistern.
Aber ich finde nicht das wie.
Habt ihr euch umgestellt?
Geht ihr anderen Jobs nach?
Und die wohl wichtigste Frage, nach deren Antwort ich mich wirklich sehne und wo ich definitiv kein "du musst Geduld haben" hören möchte ist:
Wie lange dauert der Spaß und auf welche Einschränkungen muss ich mich ungefähr gefasst machen?
Wirklich, ich kann mir nicht vorstellen das 43% EF mich so rein brettern lässt und ich hab mich wirklich, wirklich, wirklich wochenlang geschont und nur das Mindestprogramm (also Gassi gehen) durchgezogen. Nur unterbrochen von ein paar wenigen Tagen (4, nicht zusammenhängend) an denen ich versucht habe weitestgehend normal zu leben...
Und ja, diese Fragen werde ich morgen dem Arzt auch stellen, aber ich sehne mich etwas nach Erfahrungswerten.... und Mut-mach-Beiträgen (sorry
'') denn ganz ehrlich: Meine Psyche leidet gerade ziemlich darunter. Es fühlt sich an wie fahren mit angezogener Handbremse und ich kann mir einfach nicht vorstellen das "Sport" nun plötzlich alles heilen soll. Vor allem: Mein Leben ist relativ sportlich gestaltet. Das was ich so am Tage (theoretisch, wenn ich es denn könnte) mache IST für viele andere Menschen ein Sport.
Leute gehen schnellen Schrittes spazieren und nur weil sie es Power Walk oder sowas nennen ist es nichts anderes als Gassi gehen auch.
Kniebeugen und Gewichte heben kommen so ziemlich ständig in meiner Arbeit vor... also zumindest bisher... aber wenn ich das alles nicht mehr gebacken kriege, dann kann ich mir halt nur schwer vorstellen was Sport dann zu bedeuten hat.
Okay, da lass ich mich morgen dann überraschen... jetzt muss ich erstmal raus mit den Hunden aber ich hoffe ich habe nun nicht zu viel Blödsinn geschrieben, sondern irgendwas mit dem ihr etwas anfangen könnt.
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Viele liebe Grüße.