Guten Morgen -
entschuldige, daß ich mich erst jetzt melde, aber du weißt ja selbst, jetzt kurz vor Weihnachten....... Wir sind an Weihnachten in NRW- die beste Schwiegermutter aller Zeiten wird besucht, sie ist schon ein "Oldie" und wer weiß schon, wie lange wir sie noch haben. Ich wäre am liebsten daheim, weil ich - seit der HTX - viel ängstlicher bin, als früher. Jetzt habe ich viel mehr Angst, daß ich das, wofür ich so lange und intensiv gekämpft habe, durch irgendeine "Fahrlässigkeit" verliere.
Aber egal, da muß ich durch, grins.
Ich bin hier im Allgäu wunderbar betreut von einer sehr guten internistischen Praxis - da gehöre ich praktisch schon zur Familie, weil ich seit 1994 dort in Behandlung bin und dort alle meine medizinische "Karriere" ja mitbekommen haben. Sie sind natürlich mit der Uniklinik in München gut vertraut, da sie ja dort auch "gelernt" haben.
Ich gebe dort alle zwei Wochen mein Blut ab zur Bestimmung des Medikamentenspiegels, vielmehr Bestimmung des Tacrolimus-Spiegels. Das ist wichtig, damit mein Herz nicht abgestoßen wird. Bei mir wird das so oft gemacht, weil ich nach der Transplantation Schwierigkeiten hatte - ich war einfach zu lange vor HTX schon so schwer krank (15 Jahre), weshalb die Schwierigkeiten danach aufgetreten sind.
Wenn ich meine, ich brüte irgendwas aus, bin ich auch sofort bei meinen Doc's, die darauf auch großen Wert legen, damit nix schlimm wird. Dann muss man halt leider immer gleich mit Antibiotika ran, aber ich bin selbst auch vorsichtig, damit ich mir nichts einfange. Trotzdem führe ich ein sehr "freies" Leben, soll heißen, ich bin nicht sonderlich behindert durch die Vorsichtsmaßnahmen in Hinsicht Hygiene usw. Ist in meiner Umgebung jemand erkältet oder hat eine Erkrankung, die sich auf mich übertragen könnte, halte ich mich fern, alles kein Problem.
Ich kann auch so ziemlich alles essen, aber ich achte darauf, daß nichts rohes dabei (Ei in Tiramisu z.B. oder Roastbeef oder Steak, Tartar - aber das essen die Kleinen eh nicht so gern, Camembert und Blauschimmelkäse), aber damit kann ich gut leben. Wichtig ist halt Sauberkeit hinsichtlich der Lebensmittelverarbeitung, weil Transplantierte halt nichts abwehren können, was anderen gar nichts ausmacht.
Ich kann auch ziemlich alles machen und einmal jährlich muß ich nach München - außer ich habe ein Problem, welches mein Arzt nicht ohne die Münchner lösen will. Bisher wurde dort bei diesen jährlichen Terminen ein bißchen untersucht und es wurde ein Herzkatheder vorgenommen, wobei da dann auch gleichzeitig eine Biopsie gemacht wurde. Den Termin für nächstes Jahr habe ich schon - diesmal wird eine MRT-Untersuchung gemacht, so daß ich keinen Herzkatheder brauche. Dann kann ich am gleichen Tag auch schon wieder heim. Offenbar waren sie heuer mit meinem Herzen so zufrieden, daß auf den Katheder verzichtet wird.
Ja, das ist eigentlich auch schon alles. Also vom Herzen her ist bei mir alles unproblematisch, allerdings habe ich natürlich ein paar Probleme mit den Nebenwirkungen der einzunehmenden Medikamente. Aber egal - da muss ich durch, dafür lebe ich.
So, jetzt muss ich weitermachen - unsere Nachbarin feiert heute ganz groß ihren 50. Geburtstag, da muss ich noch was vorbereiten.
Schönes Wochenende und liebe Grüße - Carmen